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VANITAS

Die Serie der Stillleben „Vanitas I-IX“ – Ölbilder auf Leinwand, entstanden 2019 – greift auf Motive zurück, die Hans-Jürgen Bröckl schon in der Anfangsphase seiner Schaffenszeit Mitte der 1980er Jahre behandelte. Fischköpfe mit blanken Grätenskeletten sind für ihn Symbole der „Vanitas“, der „Vergänglichkeit“. Das, was von der schönen eleganten Form der Wasserbewohner übrig blieb, ist kläglich. Die abgezausten Fischköpfe vermitteln den Eindruck des Verfalls, des Vergänglichen. Trotzdem besitzen Fischreste eine eigene Ästhetik, die Ästhetik alles Vergänglichen auf Erden. Bröckl wandelt das Motiv in verschiedenen Formen, mit einem, zwei, drei oder auch vier Fischköpfen, mit oder ohne zugehörigem Skelett, auf einem Teller oder auf Tisch oder in einer Bodenecke, vor einfarbiger oder gestreifter Wand ab. Humorvoll wird es, wenn die Fischköpfe den Betrachter mit hell-gelben „lebendigen“ Augen anblicken. Einmal wird zur Unterstreichung des Vergänglichen noch ein Totenkopf hinzugesetzt. Grautöne betonen teilweise die Trostlosigkeit der Aussage des Verfalls. Vergänglichkeit gehört zur Grundverfasstheit des Menschen, daran will der Maler immer wieder erinnern.

Dr. Werner Chrobak